Holztrocknung

Wie funktioniert Holztrocknung


Holz besitzt die Eigenschaft sich in seinem Feuchtigkeitszustand der Umgebung anzupassen (hygroskopisches Verhalten). So sind Feuchtigkeitsveränderungen des Holzes mit Formveränderungen verbunden: trockenes Holz nimmt in feuchter Umgebung Feuchtigkeit auf, es wird quellen.

Nasses Holz verliert in trockener Umgebung Feuchtigkeit und verändert dabei ebenfalls seine Form, es wird schwinden. Jedes Holz muss darum in einen Trockenzustand gebracht werden, der möglichst genau dem Klima entsprechen soll, dem die fertigen Erzeugnisse später ausgesetzt sind.

Vorteile der technischen Holztrocknung gegenüber der Freilufttrocknung

  • Hohe Qualität des Holzes durch Vermeidung von Pilzwachstum, Verfärbungen, Risse
    Die für das Pilzwachstum besonders günstigen Halbnasszustände werden bei der technischen Holztrocknung schnell durchlaufen und so Farbfehler vermieden. Das Holz bleibt durch eine schonende Trocknung schöner, es entstehen keine Verluste durch Risse, Verfärbungen und Pilzschäden. Reklamationen, die durch zu hohe Holzfeuchtigkeit entstehen, werden vermieden (Nachtrocknen der Anleimer, Rissbildung bei Gehrungen und Fugen, Lackschäden etc.).
  • Vermeidung von Lagerkosten und Erhöhung der Flexibilität
    Die technische Holztrocknung ist in den meisten Fällen kostengünstiger als die zeitintensive Freilufttrocknung, mit der die für einen Wohnraum erforderliche Endfeuchte nicht zu erreichen ist. Innerhalb kurzer Zeit kann das Holz in der Trockenkammer getrocknet und so hohe Lagerkosten vermieden und eine kurzfristige Auftragsdisposition umgesetzt werden.
  • Schädlingsbekämpfung inklusive
    Durch das Einwirken von Trocknungstemperaturen über 60 °C werden vorhandene Holzschädlinge abgetötet. Mit der Trockenkammer wird somit umweltfreundlich Schädlingsbekämpfung betrieben.

Trocknung von Hackschnitzeln


Holz-Hackschnitzel, als regenerativer Brennstoff, ersetzen die nur begrenzt verfügbaren fossilen Energieträger wie beispielsweise Öl, Kohle oder Gas.

Mit Hackschnitzeln aus heimischen Wäldern wird ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige und krisensichere Energieversorgung geleistet. Die Nachfrage nach getrockneten Hackschnitzeln wird in Zukunft zunehmen. Im Gegensatz zu Pellets sind getrocknete Hackschnitzel günstiger und bieten ebenfalls eine hohe Betriebssicherheit der Heizungsanlagen. Zur Aufarbeitung des Waldholzes und Herstellung von Hackschnitzeln genügt ein geringer technischer Aufwand.

Der Heizwert von Hackschnitzeln ist sehr stark vom Wassergehalt abhängig, während die Holzart nur in geringem Maße Einfluss auf den Heizwert nimmt. Erntefrische Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von 55 % (W55) haben pro Tonne einen Heizwert von ca. 2000 kWh. Durch die Trocknung auf einen Wassergehalt von 20 % (W20) wird der Heizwert der Hackschnitzel auf ca. 4000 kWh pro Tonne verdoppelt.

Das heißt, dass mit einer Tonne trockener Hackschnitzel rund 400 Liter Heizöl eingespart werden.

Getrocknete Hackschnitzel können nahezu ohne Heizwertverlust gelagert werden.
Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von 25% oder weniger gelten als „für die Lagerung geeignet“. Es ist mit keiner (weiteren) mikrobiellen Zersetzung des Holzes und damit verbundenen Masse- und Energieverlusten zu rechnen. Geringeres Transportgewicht sowie mehr Lagerung (Energie/Tonne), ohne Verrottungsverlust und gesundheits-schädlichen Sporen und Pilzen, sind weitere Vorteile.

Energiespeicher durch Verwendung von Abwärmequellen zur Trocknung.
Erfolgt die Trocknung der Hackschnitzel mit Abwärme aus Biogasanlagen und Blockheizkraftwerken bzw. im Sommer mit überschüssiger Wärme, dann erzielen wir einen wirtschaftlichen, lagerfähigen und regenerativen Energiegewinn

Quelle: Den Wald „verdoppeln“; Prof. Dr.-Ing. Horst Kreimes auf dem CARMEN-Kongress “Alternative Rohstoffe für Bioenergie“, 07.11.2008